5 Tendenzen auf dem Kosmetikmarkt 2017

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Mit einem Wachstum von +4 % im Jahr 2016 zeigt sich der internationale Kosmetikmarkt, der auf 205 Milliarden Euro geschätzt wird, in einer guten Verfassung. Besonders die Erschließung neuer Märkte bedingt zudem seine kontinuierliche Weiterentwicklung. Neue Bedürfnisse im Kontext von Urbanisierung und neuen Verbrauchergewohnheiten, die von sozialen Netzwerken beeinflusst werden, führen dazu, dass sich der Markt fortlaufend neu erfindet. Welche Tendenzen lassen sich dabei aktuell erkennen?

INDIVIDUALISIERUNG 

Das Wort Individualisierung taucht im Handelsbereich immer öfter auf. Individualisierung spielt in allen Branchen eine immer wichtigere Rolle, von der Produktion bis hin zur Kommunikation. Und auch der Kosmetikmarkt bildet da keine Ausnahme.

Genau dies unterstreicht auch das Institute of Personal Care Science, eine weltweit anerkannte Organisation, die sich der Weiterentwicklung der weltweiten Kosmetikindustrie widmet: Verbraucher wollen ein Produkt, das ihnen zusagt, das ihrer Lebensweise, ihrer Haut, ihrem Teint, ihrer Ästhetik entspricht. Denken Sie 2017 daran, wie Sie Ihre Produkte individualisieren oder eine Individualisierungsmöglichkeit für Ihre Kunden schaffen können.

Im Hinblick auf die Individualisierungsmöglichkeiten zeigen sich bereits zahlreiche Trends. Mit individualisierbaren Grundlagen mit Wirkstoffen können Marken Ihren Kunden ein perfekt auf sie zugeschnittenes Angebot unterbreiten. Je nach Hauttyp kann der Kunde sie im Anschluss mit einer Creme, die sich an eine relativ große Zielgruppe richtet, mit speziellem Serum kombinieren. Durch diesen Ansatz sind Marken in der Lage, Kunden einzigartige und individuelle Kompositionen anzubieten.

Auch das Make-up wird individualisierbar: Hersteller von Kosmetikprodukten bieten Grundierungen für unterschiedliche Hautbilder sowie Methoden, um eine ganz eigene Farbe zu kreieren (mit Videos, die online zur Verfügung gestellt werden). Darüber hinaus werden Kunden auch Einfluss auf Parfums nehmen können, indem sie der Basis kleine konzentrierte Dosen hinzufügen, um sie ihren alltäglichen Bedürfnissen anzupassen.

MAKE-UP-BOOM

Die aktuelle Tendenz schlechthin: Make-up wird zum Massenphänomen. Seit vielen Jahren bereits sorgt Make-up auf dem Kosmetikmarkt für eine positive Dynamik. Weltweit verzeichnet die Branche ein Rekordwachstum von +8,4 %, das zudem keine geografischen Grenzen kennt. Laut einer Studie von LOréal entwickelt sich der Markt für Make-up-Produkte sechsmal schneller als der Kosmetikmarkt in Westeuropa, und dies in allen Bereichen: Luxus, Massenverbrauch und professionelle Anwendung.

Dies steht vor allem im Zusammenhang mit dem Einfluss der Generation Z. Diese Generation mit einer Vorliebe für „Selfies“ und soziale Netzwerke legt besonders viel Wert auf Erscheinungsbild und Inszenierung. Sie erfindet neue Regeln und kreiert Trends und Hypes rund um neue Produkte und Looks. 

DER LIPPENSTIFT ALS STAR

Zur guten Verfassung des Kosmetikmarkts trägt natürlich auch der Lippenstift bei! Mit +13,6 % Wachstum und über 1,5 Milliarden im Jahr 2016 verkauften Artikeln liegt das Produktsegment Lippenschminke an der Spitze der Branche.

Ihr größter Star: der Lippenstift. Aber das ist nicht alles. Die Produkte haben sogar noch zusätzliches Wachstumspotenzial, da die Marktanteile in manchen geografischen Gebieten noch nicht allzu hoch sind. In Frankreich nutzen beispielsweise lediglich 60 % aller Frauen zumindest ein Produkt für Lippen-Make-up pro Jahr. In Brasilien liegt dieser Wert bei 50 %, in China gar nur bei 28 %. Die ganz große Zeit des Lippenstifts steht erst noch bevor.

ETHIK

Das Interesse an „ethischen“ Produkten ist ungebrochen. Dass Menschen auf fairen Handel und das Label „Bio“ achten, ist keine Modeerscheinung, sondern ein nachhaltiges Phänomen. Hersteller von Beauty-Artikeln erweitern ihr Angebot stetig, um der Nachfrage von Kunden, denen diese Anliegen immer mehr an Herzen liegen, nachzukommen. 

LOréal, Weltmarktführer für Schönheitsprodukte, machte seine Marke Urban Decay zuletzt cruelty free: Sie verzichtet darauf, ihre Produkte an Tieren zu testen. Immer wieder hören wir auch vom Vegan Make-up, einem Trend, der sich in den letzten Jahren im Zuge des Aufkommens zahlreicher neuer Marken und des Interesses der Medien für ihre Produkte noch verstärkt hat.

Auch ist Nachhaltigkeit ein Begriff, um den heute niemand mehr herumkommt. Kosmetikhersteller müssen sich immer mehr als proaktive ökologische Akteure präsentieren, um ihren Artikeln die notwendige Attraktivität zu verleihen. Die Verwendung von nachhaltigen Ressourcen, Reduzierung von CO2-Emissionen und Herstellung von recycelten Verpackungen sind 2017 ein größeres Thema denn je.

HALTBARKEIT 

Eine Tendenz, die sich nach den tatsächlichen Bedürfnisse richtet, ist das Verlangen nach einem Make-up, das allen Herausforderungen des Alltags gewachsen ist, um sich jederzeit von seiner besten Seite zeigen zu können. Eine Anforderung, die besonders für die wichtigsten Zielgruppe von Make-up-Artikeln im Vordergrund steht: Frauen zwischen 20 und 35 Jahren mit starker Präsenz in sozialen Netzwerken.

Nahezu allgegenwärtig zeigt sich hier der Water Blend Challenge, der von Make Up For Ever ins Leben gerufen wurde. Bei dieser geht darum, die Haltbarkeit der Grundierung während einer körperlichen Betätigung (z. B. beim Sport oder Saubermachen) zu testen. Der Herausforderung stellten sich bereits zahlreiche beliebte Bloggerinnen wie Sananas oder Lufy.

Die Haltbarkeit von Make-up ist somit ein weiteres Kriterium, auf das Hersteller von Beauty-Artikeln nunmehr achten müssen. Die F&E-Teams müssen folglich Produkte schaffen, die gegenüber Luftverunreinigung, Wasser und Schweiß widerstandsfähig sind. Und dies möglichst ohne Einschnitte zu machen: Sie sollten keine Flecken auf Kleidungsstücken hinterlassen und einfach zu entfernen sein. 

Der Kosmetikmarkt verzeichnet insbesondere dank neu aufkommender Märkte wie beispielsweise in Asien seit vielen Jahren ein kontinuierliches Wachstum. Der Markt ist zwar gesättigt und hart umkämpft, aber auch innovationsfreudig. Um auf ihm überleben zu können, müssen sich die Marken unaufhörlich den Wünschen und Erwartungen ihrer Kunden anpassen. 

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